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Von Abfall zu Regeneration: Ein Johnson & Su-Bioreaktor für die Regens Unite Konferenz in Berlin

In der lebendigen Atmosphäre der diesjährigen Regens Unite Konferenz in Berlin hat die Gespa e.V. in Zusammenarbeit mit der anstiftung ein eigenes Projekt auf die Beine gestellt. Für die Konferenz Mitte September haben wir einen Bioreaktor nach dem Vorbild von Johnson & Su konzipiert und betrieben, um das während der Veranstaltung anfallende Einweggeschirr zu recyceln und in den Kreislauf zurückzuführen. Auf diese Weise wollten wir das im Rahmen der Konferenz verwendete Einweggeschirr nicht einfach entsorgen, sondern es auf eine Weise behandeln, die zur regenerativen Entwicklung der Region beiträgt.


Die Regens Unite ist eine lebendige Veranstaltung, die ganz unterschiedliche Facetten des nachhaltigen und regenerativen Denkens erkundet. In einem breiten Spektrum an Formaten, darunter Workshops, Diskussionsrunden, Performances, Meditationen und Kunst, wird die Idee der Regeneration auf vielfältige Weise beleuchtet und erforscht. Die diesjährige Ausgabe von Regens Unite zählte rund 150 Teilnehmende pro Veranstaltungstag.


Die Initialzündung für die Entwicklung des Johnson & Su Bioreaktors erfolgte kurz vor der Konferenz, als die Organisator:innen vor der Herausforderung standen, das kompostierbare Einweggeschirr aus Holz und die Zuckerrohrteller, das für die Ausgabe der Speisen verwendet wurden, nicht als bloßen Abfall zu betrachten, sondern einen nachhaltige und regenerative Umgang damit zu finden - im Einklang mit dem Inhalt der Konferenz.

Der Bioreaktor wurde im Verlauf der beiden Veranstaltungstage unter aktiver Beteiligung der Konferenzteilnehmenden befüllt. Beim gemeinsamen Essen halfen die Teilnehmenden mit, das benutzte Geschirr zu waschen und zu zerkleinern. Außerdem wurden Holzspäne von einem Berliner Ahorn und Laub aus dem Plänterwald zur Recyclingstation auf dem Moos-Gelände gebracht, die zusammen mit dem Einweggeschirr in den Bioreaktor integriert werden sollten. Die zerkleinerten Teller und das Holzbesteck wurden mit den frischen Holzschnitzeln und dem Plänterwald-Laub, das bereits Anzeichen von Myzelwachstum zeigten, gewässert, gemischt und in den Container gegeben.


Das Vorhaben dient neben seiner Funktion der Abfallvermeidung zusätzlich als Experiment, anhand dessen wir die Zersetzungsfähigkeit des als "kompostierbar" beworbenen Einweggeschirrs mithilfe von Pilzen testen möchten. Das Ziel eines Bioreaktors von Johnson & Su ist es nämlich, die Zersetzung durch Pilze zu fördern und ein an Pilzsporen reiches Substrat zu erzeugen. Dafür wird der gefüllte Container für die nächsten 9-12 Monate auf dem Gelände von Moos stehen, einer ehemaligen Badewannenfabrik und Drehscheibe für regenerative Ideen in Berlin, wo die Konferenz stattfand. Er wird täglich über ein Bewässerungssystem mit Wasser versorgt, um optimale Bedingungen für das Pilzwachstum zu schaffen.


Am Ende der Reifephase Zeit soll das entstandene Substrat an verschiedene regionale Projekte als Anreicherung zur Erhöhung der Pilzvielfalt im Boden verteilt werden, wobei kleine Mengen des Substrats ausreichen, um mehrere Hektar Boden zu beimpfen. Eine Zusammenarbeit mit Tiny Forests, dem Waldgarten Berlin-Britz, anderen Gemeinschaftsgärten und nationalen Betrieben der regenerativen Landwirtschaft ist derzeit in Planung. Wenn die Bedingungen im Boden gut sind, breitet sich das Myzel aus und bildet dort ein lebendiges Netzwerk, das die Gesundheit des gesamten Ökosystems stärkt.


Denn Pilze spielen schließlich nicht nur die Hauptrolle in diesem Bioreaktor, sondern sind auch entscheidend für die Gesundheit des Bodens und die Vitalität der Pflanzen. Ihre Rolle bei der Zersetzung organischer Stoffe, der Bildung symbiotischer Beziehungen mit Pflanzenwurzeln und der Anreicherung des Bodens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.


Begleitet uns auf dieser spannenden Reise und verfolgt mit uns die Fortschritte dieses Bioreaktors und seinen Beitrag zu einer regenerativen Zukunft!


Ein herzlicher Dank geht an die Gesellschaft für mikroBIOMIK, die ich im vergangenen Sommer kennenlernen durfte, für die Inspiration beim Design.

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