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Neues Projektvorhaben in Nordkolumbien: Zusammenarbeit mit den Wayúus auf der Halbinsel La Guajira

Im Nordosten Kolumbiens liegt die Halbinsel La Guajira, Heimat der indigenen Wayúu-Gemeinschaften. Die dort lebenden Menschen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, darunter das wüstenähnliche Klima der Region, abnehmende Niederschläge und weitere Folgen des Klimawandels, wie Wasserknappheit und Verlust von fruchtbarem Land. Auch die Negativfolgen des massiven Kohleabbaus der Mine „El Cerrejón“, die zur fortschreitenden Absenkung des Grundwasserspiegels führt, verschärfen die Situation. So werden die Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Wayúu zunehmend schwieriger, so dass dringender Handlungsbedarf besteht und regenerative Strategien einbezogen werden müssen.

Da die traditionelle Lebensgrundlage der Wayúu-Clans von natürlichen Ressourcen abhängt, hat die abnehmende Verfügbarkeit von Wasser und Ackerland die Ernährungssicherheit und Einkommensquellen stark beeinträchtigt. Darüber hinaus bleibt der Zugang zu sauberem Trinkwasser eine drängende Sorge, die die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebenserwartung der Gemeinschaften beeinträchtigt.


Trotz der zahlreichen Herausforderungen gibt es Anlass zur Hoffnung. Die Gespa e.V. arbeitet an einem vielversprechenden Projekt, um Wayúu-Gemeinschaften in Kooperation mit der lokal ansässigen Organisationen Terrazul zu stärken und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Widrigkeiten, denen sie ausgesetzt sind, zu erhöhen. Das Vorhaben konzentriert sich auf den Aufbau nachhaltiger Ernährungssysteme und die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in der Region um Riohacha.


Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme, die die natürlichen Ressourcen der Region nutzen. Durch den Anbau von Meeresalgen, z. B. der nährstoffreichen Spirulina, sollen hochwertige Nahrungsmittel erzeugt und nachhaltige Einkommensquellen für Gemeinden geschaffen werden.

Darüber hinaus soll der Anbau von Blattgemüse in Aquaponik-Systemen die Möglichkeit bieten, Nahrungsmittel mit minimalem Wasserbedarf zu produzieren und ist damit ideal für das trockene Klima von La Guajira. Diese lokal produzierten Lebensmittel werden nicht nur von den Gemeinschaften für die Deckung des eigenen Nahrungsmittelbedarfs genutzt, sondern sollen auch an touristische Einrichtungen in der Region geliefert werden, um weitere Einkommensmöglichkeiten für die Gemeinschaften zu schaffen. Durch nachhaltige Praktiken können die Wayúu ihre wirtschaftliche Zukunft selbst in die Hand nehmen und dabei ihre Umwelt für zukünftige Generationen bewahren.


Ein weiterer entscheidender Aspekt des Projekts sind gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung. Der Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Gemeinschaften unerlässlich. Durch die Umsetzung nachhaltiger Wasserbewirtschaftungstechniken zielt das Projekt darauf ab, in Zusammenarbeit mit den Wayúu zuverlässige und sichere Trinkwasserquellen aufzubauen.

Die Herausforderungen, mit denen die Wayúu-Gemeinschaften in La Guajira konfrontiert sind, erfordern innovative und und regenerative Antworten, die auf den spezifischen lokalen Bedingungen fußen. Durch die Entwicklung an die Extrembedingungen angepasste lokale Ernährungssysteme, einschließlich Algenproduktion und Aquaponik, sowie die Verbesserung der Trinkwasserversorgung strebt das Projekt danach, zur Stärkung der Wayúus beizutragen, ihre sozioökonomischen Bedingungen zu verbessern und ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Auch Maßnahmen zur Umwelt- und Klimabildung sowie die Förderung von Kleinunternehmertum sollen in dem Projekt Platz finden. Durch die enge Kooperation mit den Gemeinschaften und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken arbeiten wir gemeinsam daran, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und eine bessere und nachhaltigere Zukunft für das Volk der Wayúu in La Guajira zu schaffen.


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