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Bee-Jagual: Stärkung von Frauen und Förderung von Nachhaltigkeit im ländlichen Costa Rica

Costa Rica ist bekannt dafür, ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz in Lateinamerika zu sein. Dennoch gibt es auch hier noch viel zu tun, damit Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Gesellschaft zu einem zentralen Wert wird. Eine Möglichkeit, wie Costa Rica in Sachen Klima- und Umweltschutz weiter voranschreiten kann, ist der Ausbau agroökologischer Systeme und die Förderung des Frauenunternehmertums.

Kurz und bündig: Agroökologie bzw. Agrarökologie ist ein wissenschaftlicher Ansatz für eine nachhaltige Landwirtschaft, bei dem die ökologischen und sozialen Faktoren der Landwirtschaft berücksichtigt werden. Ziel ist es, landwirtschaftliche Systeme zu entwickeln und zu bewirtschaften, die produktiv, nachhaltig und sozial gerecht sind, indem sie die biologische Vielfalt fördern, den Einsatz von Chemikalien reduzieren und das Recycling von Nährstoffen und Ressourcen unterstützen. Die Agrarökologie erkennt die Bedeutung von traditionellem Wissen, landwirtschaftlichen Experimenten und lokalen Anpassungen bei landwirtschaftlichen Praktiken an und betont die Rolle der Gemeinschaften bei Entscheidungen über ihre Lebensmittel und landwirtschaftlichen Systeme. Kurz gesagt, die Agrarökologie versucht, die Grundsätze der Ökologie und der sozialen Gerechtigkeit in die landwirtschaftliche Produktion und Verwaltung zu integrieren.

Ein Beispiel, wo genau dies geschieht, ist die Initiative Bee-Jagual in der Bergregion Costa Ricas.


Bee-Jagual ist ein Kollektiv von Frauen, die sich für naturnahe, chemiefreie und ökologische Landwirtschaft sowie für Praktiken der Kreislaufwirtschaft einsetzen. Dabei bilden Regenerative Landwirtschaft und Agrarökologie Schlüsselprinzipien, die ihre Arbeit bestimmen. Ihr Ziel ist es, neben der Produktion von Nahrungsmitteln auch Tinkturen, ätherische Öle und Kosmetika aus einheimischen Heilpflanzen herzustellen. Die Frauen von Bee-Jagual haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Produktion und den Vertrieb zu professionalisieren, so dass sie ihre Produkte lokal und in den umliegenden Dörfern verkaufen können.

Zugute kommt dies nicht nur ihrem eigenen Geschäft. Auf diese Weise setzen sie sich für die Wiederherstellung geschädigter Böden, die Förderung der biologischen Vielfalt und die Reduzierung des Einsatzes von Chemikalien in der Landwirtschaft ein. Dieser Ansatz ermöglicht es ihnen, der Erde etwas zurückzugeben und somit die regenerative Entwicklung in ihren lokalen Gemeinschaften zu unterstützen.


Das Bee-Jagual-Projekt ist zudem besonders wichtig, da es darauf abzielt, die zum Teil sehr prekäre Situation in ländlichen Gebieten zu verbessern und Frauen dabei zu unterstützen, ein höheres Maß an Selbstbestimmung zu erreichen. Besonders wichtig ist dies im ländlichen Raum Costa Ricas, der durch ein niedriges Produktivitätsniveau, akute Arbeitslosigkeit und Ungleichheit gekennzeichnet ist. Die Bee-Jagual-Initiative bietet Frauen in diesen Gebieten die Möglichkeit, mehr Kontrolle über ihr Leben zu erlangen und nachhaltige Praktiken zu fördern, die ihren lokalen Gemeinschaften und der Umwelt zugutekommen können.

Wir, die Gespa e.V., kooperieren mit Bee-Jagual, um die Fraueninitiative zu stärken. Geplant ist, Bee-Jagual in ein größeres Projekt zur Wiederaufforstung von zerstörten Regenwäldern zu integrieren und das nachhaltige Unternehmertum der Frauen vor Ort stärker zu fördern.


Entstanden ist die Partnerschaft zwischen Bee-Jagual und Gespa e.V. durch das gemeinsame Engagement für nachhaltige Landwirtschaft und soziale Gerechtigkeit. Gemeinsam wollen wir ein Modell für nachhaltige Landwirtschaft und kommunale Entwicklung schaffen, das künftig auch in anderen Kontexten Anwendung finden kann.


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